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Zwei Monate Island und Färöer Inseln

Wanderung bei Bakkagerði




Während Deutschland im Hochsommer schwitzte, genossen wir knapp zweistellige Temperaturen in Island. Nachfolgend eine kurze Zusammenfassung unserer Reise…
Die Reise war in zwei Block aufgeteilt – von Mitte Mai bis Mitte Juni und von Mitte Juli bis Mitte August. In der Zeit zwischen Mitte Juni und Mitte Juli sind wir zurück nach Deutschland geflogen, um zu arbeiten, während unser Auto brav in Island auf unsere Rückkehr gewartet hat.

Nach der Anreise nach Dänemark, wo wir uns nahe des Fährhafens in Hirtshals noch mit Freunden trafen, ging es mit der Fähre Norröna in Richtung Island. Den achtstündigen Zwischenstopp auf den Färöer Inseln nutzten wir, um die Hauptstadt Tórshavn zu erkunden.
Für den ersten Reiseteil haben wir uns Islands Norden und die Westfjorde vorgenommen. Den spektakulären, aber sehr touristischen Süden hatten wir bereits anlässlich unserer Reise in 2016 erkundet.


Alpenschneehuhn




In den ersten drei Wochen hatten wir phantastisches Wetter, was auf der einen Seite herrlich war, andererseits durch die fotografische Brille betrachtet nur wenige Stunden gutes Fotolicht bedeutete. Da die Tage Ende Mai / Anfang Juni in Island sehr lang sind und die Sonne nur kurz hinter dem Horizont verschwindet, wäre „ernsthaftes“ Fotografieren sehr spät abends oder morgens in aller Herrgottsfrühe um vier Uhr möglich gewesen. Hierfür fehlte mir dann doch der nötige Ehrgeiz und so habe ich mich lieber auf das „Urlaubmachen“ anstatt auf das Fotografieren konzentriert.
Norden und Nordwesten Islands haben uns sehr gut gefallen, es war erheblich leerer als im Süden, was natürlich auch daran lag, dass die Tourismussaison gerade erst gestartet hat. Nach zwei erfolglosen Anläufen, an einer Whalewatching-Tour teilzunehmen, die wegen starken Windes und Seegang scheiterten, gelang es uns dann doch noch, Buckelwale vor des Nordküste zu beobachten.


Geitafoss




Weiter ging es dann in die einsamen Westfjorde, deren Besuch zwar sehr viel (Fahr-)zeit verlangt, sich aber wirklich lohnt. Im Norden Islands hatten wir auch erheblich mehr Kontakt zu den Einheimischen als nahe der Touristenhochburgen. Zum Abschluss des ersten Reiseteils haben wir die Halbinsel Snæfellsnes besucht, die ihrem Ruf „Island in Miniatur“ zu sein, wirklich gerecht wird – man findet dort Gletscher, vulkanisch aktive Gegenden, Küstenlandschaften und vieles mehr. Leider hat uns auf Snæfellsnes unser Wetterglück verlassen.


Kirkjufell – Snæfellsnes




Die Rückreise nach Deutschland und die erneute Anreise gen Island nach einem Monat in der Heimat verlief völlig unproblematisch.
Im zweiten Reiseteil wollten wir primär das Hochland besuchen, das im ersten Teil unserer Reise noch gesperrt war. Aufgrund des schönen Wetters entschlossen wir uns dann aber doch, noch einen kleinen Abstecher nach Snæfellsnes zu machen. Hier hatten wir dann auch die Gelegenheit über die spektakuläre F570, die beim ersten Reiseteil noch gesperrt war, den Gletscher Snæfellsnesjökull zu besuchen.


Landmannalaugar – Aussicht vom Bláhnúkur




Da für die nächsten Tage noch gutes Wetter vorhergesagt war, entschlossen wir uns, einen langen Reisetag einzulegen und quer durch das Hochland über die „Strommasten-Piste“ F338 und abschließend über die F225 nach Landmannalaugar zu fahren. Die anstrengende Tour hat sich mehr als gelohnt! Die Farben der bunten Berge von Landmannalaugar, wo wir uns fast drei Tage aufhielten, ließen uns ungläubig staunen.


Die bunten Berge von Landmannalaugar




Unser Auto, ein Isuzu-Pickup mit Nordstar-Wohnkabine hat sich dank verschiedener Umbauten (Fahrwerk, Schnorchel etc.) hervorragend auf den Hochlandpisten bewährt.


Unser „Schneckenhaus“




Die weitere Reiseroute haben wir immer spontan aufgrund des wechselhaften Wetters geplant. Die Weisheit, dass der isländische Sommer nicht gut ist, wenn über Europa ein stabiles Hochdruckgebiet liegt trifft leider zu, aber es ist uns ganz gut gelungen, den meisten Wetterkapriolen wie Sandstürmen und Naturereignissen wie Überschwemmungen aufgrund eines doppelten Gletscherlaufs, der eine zweiwöchige Sperrung der Ringstraße zur Folge hatte, auszuweichen.


Der skurrile Felsen Hvítserkur




Uns gelang es so, fast alle Orte im Hochland zu besuchen, die auf unserer Wunschliste standen. Im südlichen Hochland besuchten wir noch das beeindruckende Laki-Gebiet. Die erste Hochlanddurchquerung erfolgte bei schrecklichem Wetter über die F26 Sprengisandur. Nach einem Zwischenstopp in Laugarfell wurde das Wetter wieder deutlich besser. Ein absolutes Highlight vor dem Besuch der Askja-Region war Möðrudalur, wo wir wunderbare Begegnungen mit Polarfüchsen hatten.


Polarfüchse




Die letzten leider sehr verregneten und stürmischen Tage auf Island verbrachten wir dann auf dem schönen Campingplatz in Bakkagerði, wo wir auch unsere Reise Anfang Mai gestartet hatten.
Auf der Rückreise blieben wir diesmal drei Tage auf den Färöer Inseln, die uns sehr gut gefallen haben. Das Klima ist dort deutlich milder als in Island und unser Glück mit dem Wetter kehrte auch zurück.


Vágar – Färöer Inseln




Heute schauen wir sehr dankbar auf diese tolle Reise zurück. Wir haben uns unglaublich wohl in unserem kleinen „Schneckenhaus“ gefühlt und zurück im großen Haus in Deutschland fragt man sich schon, wofür man all dieses „Drumherum“ braucht. Wir haben uns auf der Reise mit einigen Leuten unterhalten, die ihren (Vor-)ruhestand vor allem auf Reisen verbringen und können uns so ein Leben später auch einmal vorstellen.


Gletscherzunge des Flaajökull




Im Gepäck aus Island konnte ich eine ordentliche Fotoausbeute und vor allem viele Stunden Filmmaterial mitbringen. Das Sichten und Schneiden der Filme wird mich sicherlich den ganzen Winter begleiten, doch hierzu später mehr an dieser Stelle…

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