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Pimp my Gitzo :-)

Mein recht universelles „Standardstativ“ Gitzo GT 3541 konnte zwei meiner Wünsche an ein ideales Stativ nicht erfüllen:erstens eine hohe Unempfindlichkeit gegen Schmutz und Wasser und zweitens ein Gewicht, das auch lange Trekkingtouren ermöglicht.
Über die große Schmutzempfindlichkeit der Beinverriegelungen an den Gitzo-Stativen habe ich mich schon oft geärgert. Während meiner Floridareisen habe ich die Stative schon unzählige Male nach dem Einsatz im Wasser der Lagunen in ihre Einzelteile zerlegen müssen, nachdem die Beinverschlüsse blockiert haben. Das GT 3541 war insoweit keine Verbesserung zum vormals genutzten GT 1348. Zwar bietet Gitzo schon seit Jahren das Oceanic-Stativ mit abgedichteten Beinverschlüssen an, aber dies war aufgrund der geringen Belastbarkeit keine ernsthafte Alternative für mich.

Der Himmel schien meine Gebete erhört zu haben, als Gitzo dann vor rund zwei Jahren die eigentlich für Spektive vorgesehene Serie „Safari“ ankündigte, die abgedichtete Beinverschlüsse versprach – allerdings nur an den unteren beiden Beinsegmenten, der obere Verschluss bleibt konventionell nicht abgedichtet. Es ist mir schleierhaft, was sich die italienischen Entwickler hierbei gedacht hatten. Nach einigen Verzögerungen waren die Safari-Stative dann lieferbar, leider zu einem Preis der sich gewaschen hatte. Bald hielt ich mein Gitzo Safari GT 2540 FL in den Händen, dessen Leistungsdaten sich vielversprechend lasen:

  • Max. Höhe ohne Mittelsäule 151 cm
  • Transportlänge 61 cm
  • Tragfähigkeit 12 kg
  • Eigengewicht 1,43 kg

Und in der Tat machte das handliche Stativ einen sehr soliden Eindruck. Da das Stativ für den Einsatz mit Mittelsäule konzipiert ist, ist die Stativbasis wie so häufig der konstruktive Schwachpunkt  in Bezug auf die Stabilität. Die Firma Markins bietet hierfür eine hervorragende Austauschbasis an, die jedoch noch einmal mit satten 170 EUR zu Buche schlägt. Ergänzt man das so modifizierte Stativ um den Markins Kugelkopf Q20, erhält man eine Kombination, die auch mit einem 500er (hierfür verwende ich zusätzlich den WimberleySidekick) genutzt werden kann – und dies bei einem  Eigengewicht von 2 kg – das ist absolut konkurrenzlos! Das Tüpfelchen auf dem i sind dann noch die originalen Legwarmer von Gitzo(erheblich besser als die Produkte der Fremdhersteller) und ein Stativhaken aus Edelstahl von Markins.


Nach etlichen Reisen mit dieser Kombination ziehe ich folgendes Resümee:

 
++ exzellentes Verhältnis von Eigengewicht und Tragfähigkeit
+- Untere Beinelemente besser als bei der Standardausführung abgedichtet, aber auch nicht optimal
– Einfassung der Stativbeine oben korrodiert bei Kontakt mit Salzwasser
– Verschluss des obersten Beinelements nicht abgedichtet
— extrem hoher Preis, insbesondere in der besprochenen modifizierten Ausführung

 
Trotz der genannten Defizite ist diese Kombination für mich momentan absolut konkurrenzlos, wenn man ein sehr leichtes Stativ mit außerordentlicher Tragfähigkeit sucht, das auch für den Einsatz im oder am Wasser geeignet ist.

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3 Antworten auf Pimp my Gitzo :-)

  1. Stephan Fürnrohr sagt:

    Hi Thomas!

    Kann Dir nur zustimmen. Hab mir das gleiche Teil als Stativ für den Wanderrucksack zugelegt und bin recht zufrieden damit. Warum die oberen Beinverschlüsse nicht gedichtet sind? Ich vermute da waren die ansonsten guten Designer selbst dicht. 😉
    Ich hab den3 Novoflex BC3 drauf, das gibt auch ne sehr gute Kombi.
    Das mit der Austauschbasis ist ein sehr guter Tipp, die werde ich mir mal ansehen.

    Ciao & viele Grüße,
    Stephan

  2. Polichronis sagt:

    Ich habe gerade erst heute einen Artikel in einer Zeitschrift zum Thema „Stative“ gelesen, da ich auch selbst immer noch auf der Suche nach DEM Stativ schlechthin bin und immer noch nicht das perfekte Stativ gefunden habe, was Haltbarkeit und Stabilität vereint. Dein Artikel ist hier in dem Fall gerade zur richtigen Zeit sehr hilfreich 🙂

  3. Stephan Bandner sagt:

    Hallo Thomas,
    habe deinen Bericht zum Thema Reise-Stativ mit großem Interesse gelesen. Auch ich suche für eine Botswana-Safari im August noch das „perfekte“ Stativ. Zuhause nutze ich (vorwiegend für die Vogel-Fotografie) ein großes Gitzo Carbon Stativ mit Wimberley Head + Nikon D4 + Nikkor 500/4.0 VR.
    Für die Flüge in Botswana gilt: nur weiche Taschen (max. 25x30x62cm) und insgesamt nur 20kg Gepäck.
    Das Stativ sollte also in solch eine Tasche passen, ggfs. müsste der Kopf abgeschraubt werden.
    Die von dir gewählte Kombi Gitzo GT2540FL + Markins TH-200 + Markins Q20i interessiert mich sehr. Statt des schweren Wimberley würde ich mir dazu vielleicht den Markins BV22 zulegen.
    Kannst du mir sagen, wie lang DEINE Kombi (ohne Markins-Kopf, den müsste ich zum Transport sicher wegen der Längenbeschränkung der Tasche abschrauben) incl. Markins-Plattform TH-200 ist und wie schwer sie ohne Q20i ist? Falls die Länge incl. Plattform 62cm übersteigt: ist es aufwändig, die Plattform vor jedem Flug zu zerlegen? Der Original Safari-Kopf des GT2542FL klappt sich ja nach innen – somit müsste deine Kombi mit der Markins-Plattform eher länger sein, oder? Würdest du dir diese Kombi wieder kaufen?
    Hast du sonst noch irgendwelche Tips für das Fotografieren auf einer Safari?
    Viele Grüsse aus Karlsruhe
    Stephan



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